⇐ zurückFluoride sind Salze der Fluorwassersoffsäure (FH, Flusssäure) und kommen als negative Ionen F
- vor. Häufig gehen diese Salze Verbindungen wie zum Beispiel Natriumfluorid (NaF) oder Calciumflourid (CaF, Flussspat) ein. Im Menschlichen Körper kommt Fluorid in einer Konzentration von 0,01- 0,02 mg/l im Serum vor. 95% des Fluorids ist in Zähnen und Knochen gebunden.
Die Zahnsubstanz besteht zu unterschiedlichen Anteilen aus Apatit. Es ist der Baustoff der dem Zahn seine Härte verleiht. Zahnwurzel und Zahnhals enthalten etwa 70% der Schmelz bis zu 98% Apatit. Er ist mit Abstand die härteste Substanz im Körper. Bei Apatit handelt es sich um eine anorganische kristalline Verbindung aus Phosphat und unterschiedlichen negativen Ionen. Im Schmelz liegt ein Gemisch aus Hydroxylapatit (Ca
5[OH|(PO
4)
3]), Fluorapatit (Ca
5[(PO
4)
3F]) und Carbonatapatit vor. Den größten Anteil stellt das Hydroxyapatit.
Das Apatit kann durch Säuren angegriffen werden und sich auflösen. Aufgeführt ist die Gleichung für Hydroxyapatit, das in seine Bestandteile Calcium, Phosphat und Wasser zerfällt.
Ca
5[OH|(PO
4)
3] + H
3O
+ ==> 5 Ca
2+ + 3 PO
43- + 2 H
2O
Fluorapatit ist wesentlich säureunempfindlicher und demnach ist der Schmelz um so, unempfindlicher ("härter"), je höher der Anteil an Fluorapatit ist.
In der Zahnheilkunde werden aus diesem Grund Fluoridverbindungen zur Härtung des Schmelzes und damit zur Kariesprophylaxe eingesetzt. Werden vermehrt Fluorionen zugeführt, findet ein Austausch der OH-Gruppe gegen ein Fluor-Ion statt und Hydroxyapatit wird in Fluorapatit umgewandelt.
Ca
5[OH|(PO
4)
3] + F
- <==> Ca
5[F|(PO
4)
3] + OH
-
Weiterhin bilden Fluoride durch Anlagerung einen Schutzfilm auf der Zahnoberfläche und üben so eine Schutzfunktion aus. Dies geschieht vor allen Dingen durch Natriumflourid und Aminofluoride.
Flouride können in Form von Flouridsalz, Mundspülungen, Zahnpasten, Flourlacken, Flourgelen oder Flourtabletten zugeführt werden. Dabei ist auf die Konzentration des Flours (angegeben in ppm, parts per million) und die daraus resultierende Dosierung zu achten. Zahnpasten und Mundspülungen könne in der Regel täglich angewendet werden, Flourgele einmal wöchentlich und Flourlacke werden ausschließlich vom Zahnarzt verwendet. Auch Kinder sollten relativ früh mit Flouriden angereicherte Mundhygieneartikel verwenden. Hier ist drauf zu achten, dass durch die zusätzliche Verwendung von flouridiertem Salz keine Überdosierung entsteht.
Im Allgemeinen bietet jede Zahnarztpraxis Beratung zu Flouridierungsmaßnahmen an.
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