⇐ zurück
Sehr viele Menschen knirschen mit den Zähnen. Man nennt sie auch Bruxisten. Eine wohl stressbedingte nervöse Störung, die leider auch die Zahnsubstanz und das Zahnhaltegewebe schädigt.
Das Zähneknirschen findet fast immer nachts statt. Oft merkt es zuerst der Partner oder die Angehörigen. Leider kommt das Knirschen auch bei Kindern vor.
Das Zähneknirschen ist eine unangenehme und ungesunde Angewohnheit. Die Ursachen dafür sind sehr vielfältig und auch noch nicht hundertprozentig erforscht. Am verbreitetsten ist das Zähneknirschen nachts, manche Menschen tun es aber unbewusst auch tagsüber. Sehr häufig ist das Zähneknirschen bei Kindern und Kleinkindern verbreitet.
Wie kommt es zum Knirschen und was geschieht dabei?
Betroffene Menschen pressen Ihre Zähne unbewusst aufeinander und reiben Sie unter starken Kaudruck aneinander. Es treten hier Kräfte von 80-100kg Druck pro Quadratzentimeter auf. Dieser Druck kann den Zähnen und dem Halteapparat stark schaden und auch das Kiefergelenk gerät in Mitleidenschaft. Beim Knirschen arbeiten die Muskeln mit stärkerer Kraft, als beim Essen. Es entsteht ein Abrieb an der Zahnsubstanz, der über Monate und Jahre den harten Zahnschmelz entfernt und den weichen Zahnkern, die Pulpa, bis zur Nervsubstanz abreibt.
Es handelt sich hier um eine Fehlfunktion, die der Fachmann
Craniomandibuläre Dysfunktion oder CMD nennt. Cranio = Schädel - Mandibula = Unterkiefer.
Sehr oft entsteht diese Fehlfunktion durch eine falsche Stellung der Zähne zueinander. Es entstehen flasche oder Frühkontakte in der Zahnreihe, die of den Anfang einer Leidensgeschichte darstellen. Sie können durch eine neue Brücke, einen neuen Zahnersatz abder auch durch eine kieferorthopädische Behandlung ausgelöst werden. Selbst ein falsches Einschleifen des Bisses kann ein Auslöser sein.
Dieses hörbare Knirschen beeinflusst nicht nur die Zahnsubstanz, sondern beansprucht auch Muskeln, Bändern und Kiefergelenk und dies höchst unnatürlich. Das führt zu Schmerzen am Kiefergelenk, zu Kopfschmerzen, zu Verspannungen und auch zu Tinnitus und Migräne. Die Rückenmuskulatur verkrampft und es entstehen Blockaden an der Wirbelsäule. Auch der gesunde Schlaf wird immens beeinträchtigt. Alkohol und Medikamente verschlimmern die Situation in vielen Fällen.
Bruxismus ist oft auch eine Form des Stressabbaus und kommt durch beruflichen, finanziellen und familiären Stress in der gesamten Gesellschaft vor. Bei Kindern ist oft auch der Zahnwechsel und falsch stehenden Milchzähnen der Grund.
Erste Anzeichen erkennt auch der Patient an abgeschliffenen Stellen im sichtbaren Bereich Darauf folgen oft Knackgeräusche im Gelenk und Lockerungen an den eigenen Zähnen. Bei Trägern von Zahnersatz werden an Prothesen Frakturen von Kunststoffen oder Metallteilen festgestellt. Später dann in vielen Fällen Gelenkschmerzen, Tinnitus, Migräne und Verspannungen.
Was hilft gegen das Zähneknirschen?
In jedem Fall sollte man einmal durchdenken, ob sich im Umfeld oder in der Familie etwas geändert hat, was zu Stress geführt hat. Der Verlust des Jobs, eine Scheidung, Probleme mit den Kindern und eine neue Lebenssituation können Auslöser sein.
Der psychische Auslöser beim Knirschen kann eben nur therapiert werden, wenn er erkannt wird.
Der Betroffene sollte aber seinen Zahnarzt aufsuchen, die Bisslage untersuchen lassen und gegebenenfalls eine Knirscherschiene in der Nacht tragen. Diese gibt es in einfacher und auch komplexer Version. Sollte das Knirschen dann gestoppt worden sein kann die Bisssituation durch einen neuen Zahnersatz oder das Einschleifen von Störstellen korrigiert werden.
Sauna, Massagen, Wärmebehandlung und mehr Ruhe können hilfreich sein. Viele Patienten wählen auch Entspannungsübungen wie Yoga, autogenes Training oder Meditation. Auch in der Homöopathie gibt es entsprechende Globuli.
Etwa 15 Prozent der erwachsenen Deutschen leiden unter behandlungsbedürftigen CMD-Beschwerden. Jeder sechste bis siebte Patient in der Zahnarztpraxis hat demnach eine Craniomandibuläre Dysfunktion.
Knirschen kann heute von Spezialisten gut behandelt werden.
⇐ zurück