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Viele Methoden der Zahnaufhellung. Mehr oder weniger schonend. Bleachuing ist nicht gleich Bleaching
Die meisten Menschen leiden unter verfärbten, dunklen oder gelben Zähnen und wünschen sich strahlend weiße Zähne. Das ist naturgegeben und über Jahrhunderte auch akzeptiert worden.
Heute leben wir in einer Leistungsgesellschaft mit vielfältigem Schönheitsgeschmack und auch manch seltsam anmutenden Gebräuchen, wie Piercings oder Tattoos. Viele finden es "gewöhnungsbedürftig", viele aber auch sexy, hip und zeitgemäß.
Es gehört heute dazu, zu schöner Kleidung, einer typgerechten Frisur und entsprechende Schmuck auch gut geschminkt zu sein, gut zu riechen und leider wird man entsprechend seines Erscheinungsbild auch schnell in eine Schublade gesteckt.
Hat man fleckige und gelbe Zähne oder es fehlen gar ein paar Kandidaten, ist man schnell gebrandmarkt. Entsprechend versuchen die Menschen heute, auch kleinste Makel zu kaschieren, zu beseitigen und investieren Milliarden Euro in Ihren Körper, in Accessoires, Kleidung, Kosmetik und Fitness. Die Zähne wurden so schnell auch zum Statussymbol und repräsentieren Gesundheit, Vitalität, Sexappeal und Erfolg.
Jeder Mensch hat eine andere Zahnstellung, Zahnform und Zahnfarbe. Einige haben Glück und sind mit tollen weißen Zähnen gesegnet, andere wieder haben eine schlechte Zahnsubstanz, pflegen Ihre Zähne nicht so gut und haben eben auch dunkle oder fleckige Zähne.
Wenn man älter wird, werden die Zähne poröser, nehmen schneller Farbstoffe aus Kaffee, Tee, Rotwein oder durch das Rauchen auf und verändern sich im Alter genau wie Haut, Haare und Muskulatur. Die Zähne verschieben sich, nutzen sich ab und werden eben, genau wie alle anderen Gebrauchsartikel irgendwann unansehnlich.
Mit verschiedenen Techniken lassen sich Zähne optisch um Nuancen aufhellen. Das können einzelne Zähne ebenso sein wie eine Zahnreihe. Das Bleaching sollte man allerdings einem erfahrenen Zahnarzt überlassen. Denn er weiß, wie die Zähne dabei am besten geschützt werden.
Zahnaufhellung oder Bleaching beim Zahnarzt ( In Office Bleaching )
In der Zahnarztpraxis wird bei einem professionellen Bleaching erst einmal eine professionelle Zahnreinigung durchgeführt, um alle Zähne von weichen und harten Belägen zu befreien. Das sollte allerdings in jedem Fall regelmäßig ein bis zwei Mal im Jahr erfolgen.
Hier werden bei der sogenannten PZR auch die Zähne abschließend poliert und fluoridiert. Künstliche Zähne aus Keramik oder Kunststoff und auch Füllungen können nicht gebleacht werden und behalten Ihre Farbe. Das kann Überraschungen geben, wenn die eigenen Zähne ach dem Bleaching schön weiß sind, aber Füllungen, Kronen und Brücken genau so gelb sind wie vorher. Der Austausch wird dann sehr kostspielig oder es fällt richtig auf.
Nach dem Vorgespräch und der Auswahl der Wunschzahnfarbe mit entsprechender Beratung erstellt der Zahnarzt eine Schiene, die sogenannte Bleaching-Schiene, in die der Wirkstoff eingebracht wird. Viele Zahnärzte tragen das Gel auch direkt auf die aufzuhellenden Flächen auf.
Es handelt sich um Wasserstoffperoxid (H2O2),eine blassblaue, in verdünnter Form farblose, weitgehend stabile Flüssigverbindung aus zwei Molekülen Wasserstoff und zwei Molekülen Sauerstoff. Ein äußerst starkes Oxidationsmittel, das bleicht und desinfiziert. Es reagiert heftig mit Substanzen wie etwa Kupfer und Messing. H2O2 wird in hochkonzentrierter Form sogar als Raketentreibstoff eingesetzt. Bei der Zahnaufhellung muss das Zahnfleisch vor der Chemikalie geschützt werden. Verschlucken und Hautkontakt sind zu vermeiden. Ist das Bleaching Gel aufgebracht, wird mit Licht und Wärme der Aufhellvorgang gestartet. Ultraviolettes Licht beschleunigt und optimiert die Wirkung.
Zahnaufhellung zu Hause. Das sogenannte Home-Bleaching
Auch eine Zahnaufhellung in den eigenen vier Wänden sollte unter Beratung und Aufsicht Ihres Zahnarztes erfolgen. Das sogenannte Home-Bleaching sollte grundsätzlich unter der Regie eines Zahnarztes erfolgen. Der Patient nimmt hier die individuell angefertigte klare Kunststoffschiene mit nach Hause. Mann kann das Bleaching über Nacht machen und stundenweise am Tag. Hier wird das Bleichgel in die Schiene eingebracht und die Schiene dann auf die Zahnreihe gesetzt. So wird verhindert, dass das Gel überall hingelangt und das Zahnfleisch angreift. Nach dem Tragen ausreichen Spülen und reinigen. Das Gel nicht verschlucken. Es sind allergische Reaktionen möglich!
Welche Kosten entstehen beim Zähne bleichen
Bleaching ist eine reine Privatleistung, die von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen oder bezuschusst wird. Bei privat versicherten Patienten ist es vom Tarif abhängig.
Die Zahnärzte und Zahnärztinnen können die Preise dieser rein ästhetischen Zahnbehandlung völlig frei bestimmen.
Zu den Kosten:
- Home-Bleaching schlägt mit ca. 200 bis 400€ zu buche.
- In-Office-Bleaching wird pro Zahn berechnet, der etwa 30 bis 70 Euro kostet. Bei allen Zähnen kann das über 2000€ ergeben.
- Für Power-Bleachen mit Lampe müssen etwa 600 bis 800 Euro veranschlagt werden.
Nebenwirkungen und Risiken
In viele Fällen kommt es zu schmerzhaften Überempfindlichkeiten, dem Gefühl von kleinen elektrischen Schlägen, Heiß/Kalt-Empfindlichkeit, Kontaktallergien und anderen Nebenwirkungen, die allerdings meistens innerhalb von zwei Tagen abklingen.
Bei stärkeren Schmerzen und bei Allergien dringend den Zahnarzt kontaktieren. Nicht geeignet sind Zähne mit unbehandelter Karies, undichten Füllungen, Defekten im Zahnschmelz oder Frakturen. Man sollte nur alle zwei bis drei Jahre Bleachen. Bei Patienten mit empfindlichen Zahnhälsen sollte Zahnaufhellung nicht angewendet werden.
Sonstiges
Die im Handel frei verkäuflichen Mittel haben eine geringere Wirkstoffkonzentration als diejenigen, die die Zahnärztin oder der Zahnarzt anwendet.
Schwangere, Stillende und Patienten mit Unverträglichkeiten gegen Inhaltsstoffe des Bleichmittels sollten ihre Zähne grundsätzlich nicht bleichen.
Abgestorbene Zähne zum Beispiel, die häufig mit der Zeit dunkler werden, können nur von innen her gebleicht werden.
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